Regulation der Säureproduktion des Magens:

Die Säureproduktion des Magens unterliegt verschiedenen, teilweise ineinander greifender und sich beeinflußender Faktoren. Die Schemazeichnung einer säureproduzierenden Magenzelle zeigt in stark vereinfachter Weise, welche wichtigen Faktoren dies sind. Im wesentlichen können sowohl die Mediatorsubstanz Histamin, alsauch Acetylcholin die Produktion der Säurepumpen in jeder Magenzelle anregen. Die Mediatorsubstanzen koppeln über Rezeptoren (Schlüssel - Schloß - Prinzip) an der säureproduzierenden Magenzelle (Belegzelle) an und vermitteln über Transmittersubstanzen im Inneren der Zelle den "Befehl" zur Produktionssteigerung der Säurepumpe (Protonenpumpe) und damit zu einer Steigerung des Magensäuregehaltes.

Die Rezeptoren sind eines der Angriffsziele verschiedener Medikamente. Diese koppeln ebenfalls an dem Rezeptor an, lösen aber keine Reaktion im Sinne der zellinneren Transmitterfreisetzung aus. Dadurch, daß die Rezeptoren besetzt sind, können die eigentlichen körpereigenen Mediatoren nicht am Rezeptor ankoppeln. Folge: Die Säurepumpen werden nicht zur Säureproduktion angeregt und somit sinkt der Säuregehalt des Magens. Die Bindung der Medikamente ist allerdings reversiebel, so daß nach unterschiedlich langer zeit die Rezeptoren wieder frei sind und somit durch die körpereigenen Mediatoren wieder stimuliert werden können.

Effektiver sind hier die Protonenpumpeninhibitoren. Diese Substanzen blockieren direkt die Säurepumpe, so daß keine Säure mehr gebildet wird und da die Bindung der Medikamente irreversibel ist, muß die Belegzelle erst neue Pumpen "produzieren" um wieder Säure bilden zu können. Die Protonenpumpeninhibitoren gelten derzeit als die effektivsten Substanzen zur "Ausschaltung der Säure" in der Therapie der Magen-/Zwölffingerdarmgeschwürsleidens und der Refluxerkrankung.