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© Dr.H.G.Schulz |
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Prinzip Der zu schwache Schließmuskel am
Mageneingang wird durch elektrische Impulse stimuliert, so dass sich
der Ruhedruck erhöht und das Ventil keinen Rückfluss mehr zuläßt. Zwei Elektroden werden mit geringem
operativen Aufwand per Bauchspiegelung in den Schließmuskel eingebracht. Die natürliche Fixierung des
Schließmuskels in der Umgebung muss nur in begrenztem Maße freigelegt
werden - das hält das Gewebetrauma (Gewebszerstörung durch die OP) auf
einem sehr geringen Niveau. Die Anatomie muss bei diesen Eingriffen,
anders als bei den bisherigen Manschetten-Operationen, kaum verändert
werden - der natürliche Antireflux-Mechanismus wird lediglich
unterstützt. Das reduziert natürlich auch das Nebenwirkungspotential. Funktion Bei der minimalinvasiven Behandlung mit
EndoStim werden schwache elektrische Impulse dazu verwendet, die
Funktion des unteren Speiseröhrenschließmuskels zu verbessern, indem
sie die Barriere zwischen Magen und Speiseröhre stimulieren und damit
kräftigen. Dadurch wird die Funktion der Speiseröhre wiederhergestellt,
die Speiseröhre vor saurem Reflux geschützt. In fast allen Fällen sind
die Symptome der Refluxkrankheit damit beseitigt. Nachdem das System implantiert ist, wird der Stimulator von außen drahtlos durch die Haut
aktiviert. Beim ersten Aktivierung geschieht dies unter EKG-Überwachung
des Patienten. Die drahtlose Fernsteuerung
durch die Haut ermöglicht jederzeit, die
Einstellungen später einmal individuell anzupassen. Ca. 15 min nach Beginn der Stimulation steigt der
Ruhedruck des Schließmuskels an und behält seine
gestärkte Funktion für 2-6 Stunden, obwohl keine elektrischen Impulse
mehr abgegeben werden. Aus diesem Grund ist keine dauerhafte
Stimulation notwendig, sondern jeweils nur für 30min (siehe Darstellung
/ ROT=Druckkurve des Schließmuskels). Die Stimulation erfolgt in
der Standard-Einstellung in 12 Zyklen, wobei ein Zyklus aus einer
halben Stunde Stimulation und 90 min Ruhephase besteht. Die
elektrischen Impulse sind allerdings so schwach, dass Sie beim
Schlucken durch die reflektorischen Impulse der Speiseröhre
überlagert werden. Aus diesem Grund entstehen
keine Schluckstörungen, auch wenn der Betroffene während einer
Stimulationsphase ißt. Ergebnisse nach EndoStim Das Verfahren ist noch relativ neu -
bislang liegen Ergebnisse für einen Beobachtungs-Zeitraum von 1 Jahr vor: Fast alle
Patienten können die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI=Säureblocker)
komplett aussetzen und leben hinsichtlich des Reflux ohne Medikamente. In den
nachoperativ durchgeführen Säuremessungen normalisierten sich die Werte
innerhalb eines Zeitraums von spätestens 3-6
Monaten. Eine Kurzzeitstudie zur Evaluierung der
elektrischen Stimulation des unteren Ösophagussphinkters mithilfe des
EndoStim-Geräts hat gezeigt, dass es durch die Stimulation zu einem
messbar gesteigerten Druck des Sphinkters bei Sodbrennen-Patienten
kommt, ohne dabei die Entspannungsfähigkeit des Muskels zu
beeinträchtigen. Die Stimulation wurde von allen Patienten gut
toleriert und keiner der Patienten hat über Schluckstörungen geklagt.
Da die Implantation des Stimulationsgeräts die natürliche
gastroösophageale Anatomie nicht verändert, werden keine der negativen
Auswirkungen erwartet, die mit der Fundoplikatio einhergehen können. Vorteile im Vgl. zur klassischen
Manschettenoperation Die Elektroden können mit einem geringen
operativen Aufwand direkt auf Höhe des Mageneingangs eingebracht
werden. Im Vergleich zu den
Manschetten-Operationen (Nissen-/Toupet-Fundoplikatio) ist das
Gewebstrauma (Gewebezerstörung) deutlich geringer und somit sinkt das
Verwachsungsrisiko. Die geringere Gewebstraumatisierung führt dazu,
dass diese Operation mit weniger Belastung für den Körper, zu einer
geringeren Beeinträchtigung des Immunsystems und einer damit
verbundenen schnelleren Rekonvaleszenz verbunden
ist. Da der natürliche Wirkmechanismus des
Schließmuskels unterstützt wird, ohne das die Anatomie des
Mageneingangs verändert wird, kommt es nicht zu den gefürchteten
Dauer-Schluckstörungen, wie zum Beispiel nach der Nissen-Operation. Nachteile Das Verfahren ist noch jung,
Langzeitergebnisse liegen nicht vor. Da die Anatomie jedoch kaum
verändert wird, kann im Bedarfsfalle natürlich auch noch eine
herkömmliche Manschetten-OP anschließend durchgeführt werden. Voraussichtlich
wird diese Situation aber nur selten notwendig werden. Größere Zwerchfellbrüche (>3cm) sollten durch eine der beiden Manschetten-Operationen behoben
werden, in diesen Fällen ist das System ungeeignet. Kernspin-Untersuchungen des Bauchraums
dürfen bei Patienten mit dem Endostim-Stimulator nicht durchgeführt
werden. Im Falle einer Schwangerschaft muss
das Gerät sicherheitshalber ausgeschaltet werden.
Dies kann problemlos per Fernbedienung über die Haut durchgeführt
werden. Nach der Geburt des Kindes kann man den Stimulator
wieder aktivieren. Überraschenderweise verliert der Schließmuskel
nach einer längeren kontinuierlichen Stimulationsphase
trotz Abschaltung des Gerätes seine gestärkte Funktion zunächst nicht -
das zeigen zumindest erste Versuche in dieser Hinsicht. Wie lange
dieser Effekt anhält, ist unklar.
Die Verstärkung des
Mageneingangsschließmuskel durch einen elektrischen Impulsgeber (EndoStim)
OP-Video
(EVK Castrop-Rauxel
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