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Version 5.0 vom 19.9.2005

Sodbrennen , Zwerchfellbruch , Gastroösophageale Refluxerkrankung , Sodbrennen , Nichtkardialer Brustschmerz , Paraösophageale Hernie , Laparoskopie , Minimal invasive Chirurgie , Schlüssellochchirurgie , Thoraxmagen , Upside-down-Stomach , Chirurgie , Klinik , GERD


 

Mini-Endoskopische Chirurgie - Operation ohne Narben ?

Seit weit mehr als einem Jahrzehnt werden in verschiedenen Bereichen des Körpers endoskopische Operationen durchgeführt. Endoskopische Eingriffe im Bereich des Bauchraums kennt man unter dem Begriff "Bauchspiegelungsoperation" , Laparoskopie oder Minimal-Invasive Chirurgie. Typische Beispiele für solche Operationen sind die endoskopische Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen, Blinddarmwurmfortsatzentfernungen, Bruchoperationen der Leiste , Dickdarmentfernungen und viele andere.

Die endoskopischen Eingriffe haben gegenüber den konventionellen Schnittoperationen gewisse Vorteile, die sich inzwischen auch durch Studien belegen lassen. Die nachoperativen Schmerzen sind geringer, die sog. Rekonvaleszenzzeit (Wiedererholungszeit) ist kürzer, das Narbenbruch- und Verwachsungsrisiko im Bauch sind geringer, die Beeinträchtigung des Immunsystems durch den Operationsstreß ist weniger ausgeprägt und letztendlich ist das kosmetische Ergebniss wesentlich besser, als bei herkömmlichen Schnittopertionen.

Um dem Operateur Sicht mit der Kamera auf das OP-Feld zu schaffen, muß der Bauchraum mit Gas gefüllt werden, um die Bauchdecke anzuheben und einen Raum zu schaffen, in dem der Chirurg arbeiten kann. Da verschiedene Instrumente bei der Operation verwendet werden , die auch gewechselt werden müssen, setzt man im Bereich der Bauchdecke kleine Schnitte, durch die sogenannte Trokare (Luftschleusen) eingesetzt werden, durch die wiederum die Instrumente und die Kamera in den Bauchraum eingeführt werden. Für gewöhnlich werden dabei Trokardurchmesser von 5 bis 12mm angewendet (siehe Abbildung).

Trokare : 10 - 5 - 5 - 10 mm



Im Jahr 1999 wurden erstmals Versuche unternommen, die Trokardurchmesser weiter zu reduzieren. Ziel der Verkleinerung der Schnitte war es, den nachoperativen Schmerzmittelverbrauch im Vergleich zur herkömmlichen endoskopischen Operation zu minimieren, die Patienten schneller zu mobilisieren und eine Verbesserung des kosmetischen Outcomes zu erreichen. Erstmals wurden die Ergebnisse in der Medizinischen Fachzeitschrift Surgical Endoscopy von S.S.Ngoi et al. 1999 veröffentlicht.

Trokare : 2 - 2 - 3 - 10 mm


Optik : 10 und 3 mm

Seither haben sich auch einige europäische Arbeitsgruppen und Kliniken diese Technik der sog. "Needlescopic Surgery" angeeignet und mit Erfolg und guten Ergebnissen angewendet. Auch die Chirurgische Universitätsklinik Marienhospital Herne wendet diese Technik vorallendingen im Bereich der Gallenblasenchirurgie, der Blinddarmwurmfortsatzentfernung und der sog. Antirefluxchirurgie (Sodbrennen) an.



 

Bilder einer mini-endoskopischen OP

 

Da neue Techniken immer auf ihre Sicherheit, Durchführbarkeit und möglicherweise entstehende Probleme hin überprüft werden müssen (Qualitätssicherung), wurden die Ergebnisse der Mini-Endoskopischen Gallenblasenentfernung mit denen der herkömmlichen endoskopischen Operationsweise im Marienhospital Herne verglichen:

Ergebnisse der Untersuchung



Technische Durchführbarkeit:

Die Durchführbarkeit ist nahezu uneingeschränkt bei fast jedem Patienten möglich. Grenzen der Mini-Operationen sind durch die geringere Stabilität der ultrafeinen Instrumente bedingt. So sind vorallem eine kräftige Bauchdecke, sowie die akute und chronisch-vernarbende Gallenblasenentzündung für die Minitechnik ungeeignet.


Komplikationen:

keine, in einem Fall wurden wegen einer chronisch-vernarbenden Gallenblasenentzündung die Mini-Trokare (Luftschleusen) durch die normalen Trokare ersetzt.


Schmerzmittelbedarf nach OP:

Der sowieso schon bei der herkömmlichen Bauchspiegelungsoperation geringe Schmerzmittelbedarf der Patienten konnte durch die Mini-Technik nicht reduziert werden.


Mobilisation:

In der miniendoskopisch operierten Gruppe zeigte sich eine geringgradig verbesserte Frühmobilisation der Patienten, d.h. das erste eigenständige Aufstehen nach der Operation war in dieser Gruppe etwas früher als in der Vergleichsgruppe.


Kosmetisches Ergebnis:

Das kosmetische Ergebnis zeigte exzellente Ergebnisse. Die Narben der 2mm und 3mm-Trokare waren größtenteils von der normalen Hauttextur nicht mehr differenzierbar.

Optischer Vergleich Minilaparoskopie <-> konventionelle Laparoskopie (Gallenblasenentfernung)


Der Hauptvorteil der mini-endoskopischen Operationsweise zeigt sich in dem exzellenten kosmetischen Ergebnis nach der Operation, die Narben im Bereich des rechten Oberbauches sind von der normalen Hauttextur i.d.R. nicht mehr zu unterscheiden.

 

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Verfasser: Dr.H.G.Schulz, Chefarzt der Abt. für Allg.-/Visceralchirurgie, EvK Castrop-Rauxel